Friedensnobelpreis 2017
Presseerklärung von pax christi im Bistum Trier vom 17.10.2017
Die Verleihung des Friedensnobelpreises an ICAN stärkt das Engagement von pax christi-Trier am Atomwaffenstandort Büchel
Die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) — pax christi ist Kooperationspartner der Kampagne — hat den diesjährigen Friedensnobelpreis erhalten. Damit wurde ihr Einsatz für das Zustandekommen des Vertrags über ein Verbot von Atomwaffen bei den Vereinten Nationen gewürdigt, dem 122 Staaten zugestimmt haben.
„Dieser Nobelpreis ist ein Riesenerfolg für jahrelanges Engagement für die Abschaffung von Atomwaffen, eine Ehre und eine starke Unterstützung für die Atomare Abrüstung, für die wir uns schon so lange, mit so vielen einsetzen — ich gratuliere allen, die dieses Bündnis stark gemacht haben“ freut sich der Geistliche Beirat der deutschen pax christ-Sektion und der Bistumsstelle Trier Horst-Peter Rauguth. pax-christi im Bistum Trier fühlt sich durch die Verleihung des Nobelpreises in ihrem Einsatz gegen die am Standort Büchel(Eifel) gelagerten Atombomben gestärkt.
Leider hat die Bundesrepublik sich weder am Zustandekommen des Vertrages beteiligt, noch sieht es danach aus, als wolle sie die atomare Teilhabe beenden. Soll der Glückwunsch der Regierung an ICAN nicht nur eine Höflichkeitsfloskel bleiben, muss sie in der neuen Konstellation sich von der atomaren Teilhabe verabschieden und dem Vertrag beitreten. Ähnlich formulierte pax christ- Präsident Algermissen in seiner Stellungnahme zum diesjährigen der Gedenktag der Atombombenabwürfe von Hiroshima und Nagasaki an die Adresse der Regierung: „Mutig voranzugehen und den Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland zu beschließen und dem Vertrag für Atomwaffenverbot beizutreten.“
Kurz vor seiner Friedensandacht in Büchel am 06.Juli formulierte Bischof Ackermann von Trier als Vorsitzender eine Stellungnahme der Deutschen Kommission Justitia et Pax „Die Frist, die uns ohne einen Unfall mit Atomwaffen, einen nuklearen Konflikt oder Atomwaffen in Händen von Terroristen gegeben wurde, dauert nicht ewig und muss dringend zum Aufbau einer internationalen Sicherheitsarchitektur genutzt werden, die ohne Atomwaffen auskommt. Es ist höchste Zeit, die weithin eingetretene Gewöhnung an diese moralisch bedenkliche und gefährliche Form der Friedenssicherung zu überwinden“.